Die Idee des Preises ist es, das künftige Wohnquartier, dessen Konzept offene und Gemeinschaft stärkende Begegnungsstätten und Orte zum Verweilen auf dem Areal vorsieht, auch durch Kunst zu bereichern. „Unsere Vision war es, mit einem Kunstwerk ein bleibendes und inspirierendes Symbol dafür zu schaffen, wie aus Altem Neues wird –und aus Vergangenheit Zukunft“, so Investor Wolfgang Endler bei der Jurysitzung. Die eingelagerten Materialien des Kasernenareals, wie Pflastersteine oder Steinstelen, bilden dafür den geeigneten, witterungsbeständigen Trägerstoff. Insgesamt sieben Entwürfe als Modelle im Maßstab 1:20 haben die Künstler für den mit 7.000 Euro dotierten Preis eingereicht, um sich der Bewertung der Jury zu stellen. Aussehen, Material, Einzigartigkeit, Verarbeitung, Regionalität, Gesamteindruck – bis zu 20 Punkte konnten die Juroren für jedes Kunstwerk in den insgesamt sechs Kategorien des klar definierten Kriterienkatalogs vergeben. Die Bewertung erfolgte anonym und schriftlich.
14 Punkte für den Siegerentwurf
Am Ende setzte sich Angelika Westermeier aus der Künstlerkolonie mit 14 Punkten vor Rainer Tiplt mit 13 Punkten durch. Der Siegerentwurf verbindet die Silhouette eines Bergpanoramas mit dem ehemaligen Platz einer Sägmühle, ausgedrückt in der entsprechenden Form aus Cortenstahl. Fünf unterschiedlich hohe, hochkant gestellte Stelen stellend die Bebauung dar – die Bodengestaltung erinnert an den Inn. Der Entwurf des Zweitplatzierten zeigt ein gemütlich auf einer Bank sitzendes Paar als Bronzestatue, ausgeführt auf einem Bibersteinbrocken. Die Skulptur soll die tiefe Zufriedenheit der neuen Bewohner mit dem Quartier zum Ausdruck bringen. Bürgermeister Matthias Jokisch zeigte sich begeistert von der Kreativität und dem künstlerischen Geschick der Teilnehmer: „Es ist absolut faszinierend und inspirierend zu sehen, wie alle Werke die Aufgabenstellung individuell interpretieren und welch künstlerische Schaffenskraft in unserer Region steckt.“
Offizielle Einweihung im Herbst
Knapp vier Monate haben Angelika Westermeier und Rainer Tiplt nun Zeit, aus den Kunstwerkmodellen Originale werden zu lassen. Diese sollen dann im Rahmen des Türmefestes am 23. und 24. September im Herzen des Areals eingeweiht werden.
Nächstes Jahr soll der Wettbewerb dann fortgesetzt werden – und dank des Entwurfs des Zweitplatzierten haben die Veranstalter schon eine Idee für die Umsetzung. So soll im Quartier ein Generationenweg mit den Stationen Vater, Mutter, Kind entstehen. Dieser wird so ausgelegt sein, dass man sich neben jede Skulptur setzen und so mit ihr – bzw. dem jeweiligen Vertreter – ins Gespräch kommen kann.