Uwe Birk, Geschäftsführer der BHB Bauwert Holding und Investor des Areals: „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem das geordnete Voranschreiten des Bauvorhabens nach den Maßstäben der BHB Bauwert nicht mehr möglich ist. Und das, obwohl wir bereits viel Zeit und finanzielle Mittel in Planung und Vermarktung investiert haben. Wir bedauern dies aufgrund der besonderen Bedeutung des Projekts für die Stadt und ihre Bevölkerung sehr, bitten aber um Verständnis für unsere Entscheidung. Sowohl die Zusammenarbeit mit dem Planungsamt der Stadt Kassel als auch mit unseren Architektur- und Planungspartnern war äußerst konstruktiv und partnerschaftlich. Unser Vertragspartner ist leider zu vielen Verpflichtungen nicht nachgekommen.“
Es gibt Differenzen hinsichtlich der Vorlage von Löschungsunterlagen für Grundpfandrechte, weshalb die BHB die Voraussetzungen für eine reibungslose Abwicklung nicht mehr gesehen hat. Außerdem hat der Verkäufer die historische Bausubstanz im vergangenen Winter nicht ausreichend gesichert und damit die weitere Verschlechterung ihres Zustands billigend in Kauf genommen. Auch einbruch- und vandalismussicher wurde das Objekt nicht gemacht. So wurde der historische Sitzungssaal in den jüngsten Tagen quasi vollständig verwüstet. Weiterhin erschweren 20.000 Tonnen kontaminierter Bauschutt, die inmitten des Areals lagern und vom Verkäufer nicht abtransportiert wurden, Besichtigungen und Arbeiten vor Ort unnötig. Darüber hinaus hatten die Hübner GmbH & Co. KG, die Firma Hermann Riede Straßen & Tiefbau und Baustoffmarkt Walter als gewerbliche Nachbarn zuletzt Einwendungen gegen das Bauvorhaben geäußert und damit die endgültige Erlangung des Baurechts für das historische Projekt zusätzlich verzögert.
Die Planungen der BHB Bauwert Holding hatten vorgesehen, auf dem 3,7 Hektar großen Areal ein einzigartiges städtebauliches Gesamtkonzept umzusetzen, das 450 Eigentumswohnungen im Loftstil mit Gewerbe- und Kulturnutzung verbindet. Die Bauarbeiten sollten 2016 beginnen und bis 2019 abgeschlossen sein. Der Bebauungsplan lag für die Bevölkerung bereits seit Längerem im Rathaus aus, der Vertriebsstart war für Ende 2015 geplant. Uwe Birk: „Wir hätten sehr gerne in Kassel investiert, leider ist das für uns aufgrund der zu großen Risiken nun nicht mehr möglich. Dies ist sehr schade um die verlorenen Mühen, Kosten und Ressourcen aller Beteiligten.“