Real Estate

Metropolengespräche Offenbach mit Eike Becker: Immobilienwirtschaft darf Chancen auf dem Weg zum klimaneutralen Kontinent nicht verspielen

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(Berlin/Offenbach, 28. April 2022) Welchen Einfluss hat die Immobilienwirtschaft beim European Green Deal, den die EU-Kommission 2020 ausgerufen hat? Welche Merkmale müssen Gebäude künftig aufweisen, um CO2-sparend zu sein? Wie wichtig sind die ESG-Richtlinien für die Branche und welche Instrumente helfen tatsächlich auf dem Weg zur europäischen Klimaneutralität? Diese und weitere Fragen standen im Fokus der hochkarätigen Diskussions- und Netzwerkveranstaltung „Metropolengespräche Offenbach“, zu der die Walker-Gruppe ins Capitol Theater Offenbach geladen hatte und bei der sich Eike Becker gemeinsam mit der geschäftsführenden Vorständin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), Dr. Christine Lemaitre, auf dem Podium den Fragen des renommierten Immobilienjournalisten Dr. Matthias Alexander stellte. Dabei präsentierte Eike Becker drei der aktuellen Referenzprojekte des Büros Eike Becker_Architekten in Offenbach und Frankfurt am Main: NAMU, ROCKY WOOD und TIMBER PIONEER stehen aufgrund ihrer Holzhybrid- und Holzmodul-Bauweisen sinnbildlich für eine klimafreundliche Zukunft. Großer Konsens der beiden Panelisten bestand an diesem Abend in Bezug auf die Rolle der Immobilienbranche, die auf dem Weg zum klimaneutralen Kontinent Europa zwingend ihrer Verantwortung gerecht werden muss.

Rund 60 Gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter auch Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke, waren auf Einladung von Ernst Otto Walker und Christoph Bürkel zu der Podiumsdiskussionsveranstaltung nach Offenbach gekommen. Dabei war Eike Becker sowohl als im Rhein-Main-Gebiet tätiger Architekt als auch in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Bundesstiftung Baukultur sowie als Mitglied des Innovation Think Tank (ITT) des ZIA Teilnehmer des Panels.

 

Können noch viel mehr

„European Green Deal: Kann die Immobilienwirtschaft in Deutschland die Entwicklung zu einer nachhaltigeren Welt unterstützen?“ lautete die zentrale Frage des Abends. Eike Becker: „Die Verantwortung, die die Immobilienbranche auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt trägt, ist riesig. Wir Architekten, Projektentwickler, Bauherren haben die einmalige Chance, die Welt besser zu machen – und diese Chance darf auf keinen Fall verspielt werden.“ Dabei sieht Eike Becker die Branche bereits auf einem guten Weg, in der laut Dr. Christine Lemaitre aber neben einigen, die vorangehen, leider auch viele immer noch abwarten. Umso besser ist es deshalb, dass die EU-Kommission in Brüssel den Takt vorgibt und mit den ESG-Kriterien und Sustainable Finance mittlerweile für die Finanz- und die Immobilienbranche verpflichtende Richtlinien für eine nachhaltige Ausrichtung des Markts gelten – und für Gebäudeförderung der gesamte Lebenszyklus in den Fokus rückt.

 

Management und Technisierungsgrad im Fokus

Dabei stellen sich heute viele grundsätzliche Fragen, denn eigentlich kann man laut Dr. Christine Lemaitre schon heute Gebäude bauen, die klimaneutral sind – es müsse sich nur der Fokus ändern. Für Eike Becker rücken hier neben der stärkeren Abkehr von Beton als zentralem Baustoff des Markts, dessen Herstellung für große Teile des CO2-Ausstoßes verantwortlich ist, auch die Enttechnisierung der Gebäude, vor allem bei der Klimatechnik, und das Management von Immobilien in den Fokus. Eike Becker: „In der Theorie weisen die meisten modernen Gebäude optimale Werte auf, doch erst ein zielgerichtetes Gebäudemanagement führt dann auch in der Praxis zu guten Werten.“ Dabei stellt sich laut Dr. Christine Lemaitre und Eike Becker auch die Frage, ob nicht künftig das Thema „Einfach Bauen“ und Low-Tech stärker Ziel sein sollte, zum Beispiel indem innovative Wege der Klimatechnik gewählt und die Gebäude an Breitengrad und Mikrostandort angepasst werden. 

 

Baustoff wichtige Stellschraube

Eine wichtige Stellschraube ist laut Eike Becker der Baustoff: „Für mich ist Holz ganz klar das Baumaterial der Zukunft. Sein vermehrter Einsatz kann dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen des Bausektors deutlich zu senken. Denn Holz hat die einzigartige Fähigkeit, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und dadurch CO2-Emissionen zu reduzieren.“ Mit gleich drei Projekten in Offenbach und Frankfurt am Main setzt er deshalb auf Holz und zeigt damit schon heute die Möglichkeiten von morgen auf. In Offenbach zum einen mit dem 120 Meter hohen Hochhaus NAMU in Holz-Hybrid-Bauweise, das künftig Herzstück des von der Walker-Gruppe entwickelten Nordkap-Quartiers am Kaiserlei werden soll, und zum anderen mit ROCKY WOOD, einem in Holzmodul-Bauweise errichteten, zweiteiligen und fünfgeschossigen Gebäudeensemble im Zukunftsquartier Hafen Offenbach. In Frankfurt stellen Eike Becker_Architekten derzeit im Europaviertel mit dem TIMBER PIONEER das erste Holz-Hybrid-Hochhaus der Mainmetropole fertig. Für Eike Becker haben Gebäude aus Holz zudem den Vorteil, dass sie sich durch eine besonders moderne und zugleich warme Atmosphäre auszeichnen und so in besonderer Weise zu „Orten der Begegnung“ werden.

 

Auf in die Zukunft

„Das Schlimmste, was wir jetzt machen können, ist, es nicht ernsthaft zu probieren“, lautete deshalb die Antwort von Dr. Christine Lemaitre auf die Frage von Dr. Matthias Alexander, ob wir es schaffen können, die Klimaziele zu erreichen. Die Zeit des Wartens sei vorbei.

 

Die Metropolengespräche Offenbach wurden von der Walker-Gruppe, die das Nordkap-Quartier am Kaiserlei in Offenbach plant und entwickelt, 2021 ins Leben gerufen, um die Dynamik und Transformation des Standorts Offenbach im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Die Veranstaltung fand nun bereits zum zweiten Mal statt.

 

Eike Becker_Architekten arbeiten zurzeit mit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus rund 16 Nationen in Berlin. Das Büro wurde 2021 mit dem European Brand Award als markenstärkstes Architekturbüro in Deutschland ausgezeichnet. Die besondere Aufmerksamkeit von Eike Becker_Architekten gilt den urbanen Zentren mit ihren Menschen, öffentlichen Räumen und Wohnquartieren.

 

Weitere Informationen zu Eike Becker_Architekten sind abrufbar unter: www.eikebeckerarchitekten.com

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