Die innovative Methode zahlt unmittelbar auf das langfristige Wohlbefinden der Patientin im Therapieverlauf ein. „Jedes Verfahren, das die Toxizität, die den Patienten erreicht, auch nur um ein My minimiert und somit eine Reduzierung der Nebenwirkungen begünstigt, trägt dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen langfristig gesehen so hoch wie möglich zu halten. Das ist unser Ziel und deshalb freuen wir uns, unseren Patientinnen mit diesem neuen System eine bessere, schonendere Behandlungsoption anbieten zu können. Von der Bestrahlung in Bauchlage profitieren folglich alle Patientinnen“, erläutert Dr. med. Steffen Hennies, Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie und Partner der Radiologie München.
Schonend und wirksam, auch für Rezidivpatientinnen
Die Bestrahlungsmethode in Bauchlage bringt auch bei Patientinnen mit rezidivierendem Mammakarzinom nennenswerte Vorteile. „Die betroffenen Patientinnen, bei denen sich ein Lokalrezidiv ausgebildet hat und die sich deshalb im Rahmen der Therapie erneut der Bestrahlung aussetzen müssen, wurden im ersten Therapieverlauf zunächst oft in Rückenlage bestrahlt. Das Gewebe, Herz und Lunge waren folglich bereits einer gewissen Strahlenbelastung ausgesetzt. Doch selbst wenn eine bestimmte Zeit seitdem vergangen ist – das Gewebe vergisst nicht. Mit der Bauchlagenbestrahlung steht uns nun eine schonendere Option zur Verfügung, was überaus erfreulich für die Patientinnen ist“, erklärt Dr. Hennies.
Methode erster Wahl bei der Radiologie München
Aufgrund des großen Effekts – der Ausschluss von Herz und Lunge aus dem Strahlenfeld, den die Bauchlagerung während der Brustkrebsbestrahlung mit sich bringt – ist die Methode die erste Wahl in der Praxis der Strahlentherapie der Radiologie München am Maximiliansplatz. „Die Methode ist eigentlich für jede Patientin geeignet, es sei denn, die Bauchlage wird aus zum Beispiel physiologischen Gründen nicht toleriert. Aktuell setzen wir diese schonendere Methode bei 98 Prozent unserer Patientinnen ein. Als Teil der Therapie verursacht sie keine zusätzlichen Kosten, die von den Betroffenen selbst getragen werden müssten“, erläutert Dr. Hennies. Der eigentliche Bestrahlungsvorgang selbst dauert mit ca. 2 Minuten nicht länger als bei der Bestrahlung in Rückenlage. „Die Vorbereitung, sprich die korrekte Lagerung und die individuell eingestellte Positionierung der Patientin in der Apparatur Sagittilt, und die regelmäßigen Kontrollaufnahmen, durch die das Bestrahlungsfeld genau berechnet und bestimmt wird, sind im Vergleich zur Rückenlage etwas zeitintensiver. Dies ist allerdings ein überaus gerechtfertigter Mehraufwand, wenn wir dadurch die Strahlenbelastung der Patientin auch nur um ein Minimum weiter reduzieren können“, betont Dr. Hennies. Seit Start im April wurden bereits mehr als 50 Brustkrebspatientinnen in Bauchlage bestrahlt.