Der Test wird weltweit an 420 Patienten durchgeführt, 211 davon wurden bereits behandelt. Insgesamt nehmen 89 Kliniken an der TIGER-Studie teil, 40 in Europa, vier in Australien und 45 in den USA bzw. Kanada. Die Abteilung für Hämatologie und Onkologie des Rotkreuzklinikums stellt mit ihrem starken, überregionalen Engagement im Rahmen dieser akademischen Studie ihre Expertise rund um die Behandlung von Hodentumoren unter Beweis. Die Patienten – meistens junge Männer mit Tumoren im fortgeschrittenen Stadium – werden dabei aus dem gesamten südbayerischen Raum zugewiesen. Innerhalb Europas hat nur Mailand mehr Patienten in Behandlung.
Bereits in Planungen involviert
Prof. Dr. Marcus Hentrich: „Bei der Behandlung dieser Hodentumor- oder Keimzelltumoren handelt es sich um höchst seltene Indikationen – Ziel ist auch nach dem ersten Rückfall immer die Heilung des Patienten. Herausgefunden werden soll, ob eine Hochdosistherapie wirksamer ist als eine konventionelle Chemotherapie. Es gibt Hinweise aus anderen Untersuchungen, dass dies der Fall sein könnte, eindeutig bewiesen ist es aber nicht.“ In Deutschland werden diese Patienten in der Regel mit einer intensiven, d. h. hoch dosierten Chemotherapie und anschließender Stammzelltransplantation behandelt. Die Einteilung der Patienten nach dem Zufallsprinzip mit Zuweisung in einen der beiden Behandlungsarme erfolgt durch die EORTC (European Organisation for Research and Treatment of Cancer). Bisher verlief die Therapie der 13 Patienten sehr positiv. Als Mitglied einer internationalen Hodentumorarbeitsgruppe hat Prof. Dr. Marcus Hentrich die Planungen der akademischen Studie bereits im Vorfeld mitbegleitet.
Studienzentrale unterstützt
Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Studie übernimmt auch die Studienzentrale des Rotkreuzklinikums. Sie überwacht die korrekte Durchführung der vorgesehenen Untersuchungen und Tests und unterstützt bei der Dokumentation. Die TIGER-Studie läuft voraussichtlich noch eineinhalb bis zwei Jahre.