(Schlangenbad, April 2022) Aktiv Forstschäden bekämpfen und dabei die Kleinsten lehren, sich frühzeitig mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Natur zu verstehen – deshalb forstet die Gemeinde in Kooperation mit Schlangenbader Kitas und der Äskulapgrundschule in Schlangenbad-Bärstadt die heimischen Wälder auf. Nun werden diese hilfreichen Initiativen auch von der Stiftung Nachhaltiger Rheingau im Rahmen des Projekts „Schlangenbader Kindergartenwald“ gefördert. Bei der jüngsten Pflanzaktion, bei der Kinder nahe des Waldkindergartens „Wurzelbande“ in Wambach klimastabile Setzlinge pflanzten, hat Stiftungsvorstand Andreas Zeiselmaier, der auch Vorstandsvorsitzender der Rheingauer Volksbank ist, nun einen symbolischen Scheck in Höhe von 2.500 Euro übergeben: „Ziel unserer Stiftung ist es, gemeinnützige und besonders nachhaltige Projekte des Naturschutzes und der Landespflege unserer wunderschönen Region zu fördern. Das Projekt, Schlangenbader Kindergartenwald‘ ist genau ein solches, weil es aktiven Naturschutz mit Bildung und Sensibilisierung nachfolgender Generationen für unsere Heimat verbindet.“ Seine Kollegin im Vorstand der Stiftung, Katharina Reineck, ergänzt: "Unsere Kleinsten sind von Natur aus neugierig. Sie haben ein großes Interesse daran, Natur zu entdecken - und lernen dabei spielerisch, wie man nachhaltig handelt." Marco Eyring, Bürgermeister der Gemeinde Schlangenbad: „Es freut uns sehr, dass die Initiativen unserer Gemeinde eine solche Wertschätzung erfahren und als besonders sinnvoll erachtet werden. Deshalb möchte ich mich ganz herzlich für die Unterstützung der Stiftung bedanken – und bei unseren jungen Naturschützern für die Mithilfe in unserer Natur.“
Mit der Spende werden die Anschaffung sogenannter Hordengatter – stabile Holzzäune – sowie die Anpflanzung verschiedener Laubbaumarten im Rahmen des Projekts „Schlangenbader Kindergartenwald“ unterstützt und unter Einbindung von Kindern und Eltern der „Wambacher Wurzelbande“, wie der Waldkindergarten heißt, gepflanzt. In diesen Einzäunungen können künftig klimastabile Baumarten sicher wachsen, ohne dem Wilddruck ausgesetzt zu sein. Pro Pflanzflächen werden Traubeneichen und Winterlinden verwendet, um die Risiken von Schäden durch Schädlingsbefall und Naturauswirkungen zu minimieren. Die Hordengatter, die Flächen von je rund 12 mal 12 Meter einzäunen, bleiben langfristig im Wald und werden sich mit der Zeit selbst zersetzen. Fachlich betreut wird die Aktion durch Tim Schröter vom Gemeindeforstbetrieb.
Auswirkungen von Monokulturen
Marco Eyring: „Die lokalen Wälder haben sich in großen Teilen durch Fichtenbestand ausgezeichnet, der vor Jahrzehnten in Monokulturen angepflanzt wurde. Auf die Dürre der vergangenen Jahre und auf die veränderten klimatischen Bedingungen ist er aber ebenso wenig eingestellt wie auf den starken Borkenkäferbefall, weshalb im Gemeindewald hektarweise Bestand nicht mehr vorhanden ist. Diese immensen Schäden wollen wir mit unseren Initiativen beheben – und die heimische Natur buchstäblich fit für die Zukunft machen.“
Die jüngste Aktion ergänzt dabei eine ganze Reihe von Aktionen und Kooperationen unter Einbeziehung der Bevölkerung.