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Verfall am Reichswaisenhaus: Bebauung zur Wahrung von Denkmälern und Areal notwendig

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Lahr, 22. Februar 2017 – Das weitestgehend brach liegende Reichswaisenhaus-Areal am Altenberg leidet zunehmend unter der Aussetzung der vom Gemeinderat beschlossenen Wohnbebauung. Neben den beiden Baudenkmälern des Reichswaisenhauses – dem Schauenburghaus und dem Thaederhaus – sind auch die sonstigen Anlagen stark vom Verfall betroffen, von der Zuwegung bis hin zu den Sitzbänken. Jörg Uffelmann, 1. Vorsitzender des Trägervereins Reichswaisenhaus: „Solange die vom Gemeinderat beschlossenen Planungen für das Areal nicht fortgesetzt werden können, wird der Stillstand den Gebäuden und der gesamten Anlage weiter zusetzen. Denn eine Wahrung der Denkmalgebäude für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger ist – nach dem Komplettauszug der Arbeiterwohlfahrt Baden e. V. (AWO) – nur über eine sinnvolle anderweitige Nutzung möglich.“

Mit der Ansetzung eines Bürgerentscheids für den 26. März 2017 wurden die Planungen der Stadt, auf dem Areal modernen, familienfreundlichen und naturintegrierten Wohnraum zu entwickeln, vorerst ausgesetzt. Bei dem Entscheid wird darüber abgestimmt, ob mit der Änderung des ursprünglichen Bebauungsplans grünes Licht für das Wohnvorhaben gegeben wird. Jörg Uffelmann: „Uns kam und kommt es auch weiterhin auf den Erhalt der Denkmäler an.“ Der Verein Reichswaisenhaus war auf die Stadt zugegangen, nachdem sich für große Teile des Areals, das seit Jahren leer steht und einer dringenden Sanierung bedarf, im Rahmen des Bebauungsplans von 1967 kein neuer Nutzer fand. Unterschiedlichste Möglichkeiten wurden seitens der Stadt geprüft. Am Ende war eine Änderung des Bebauungsplans auch vor dem Hintergrund von Wirtschaftswachstum und steigendem Bedarf an Wohnraum für Familien und in der Stadt Beschäftigte die logische Konsequenz, von der auch Kinder profitieren. Mit der Umsetzung der Wohnbebauung soll auch keineswegs die Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ verloren gehen, vielmehr soll eine bauliche Umsetzung auf dem Areal erfolgen.

Kein Stillstand auf dem Reichswaisenhaus-Areal
„Wir hoffen, dass die alternative Nutzung des Areals zum Wohl der Denkmäler zügig vorangetrieben werden kann. Stillstand und der weitere Verfall können nicht im Interesse der Bevölkerung sein“, so Uffelmann weiter. Geben die Bürgerinnen und Bürger dem Wohnprojekt am 26. März 2017 grünes Licht, profitiert die Bevölkerung davon. Der Verkaufserlös wird nämlich entgegen kursierender Gerüchte Cent für Cent in soziale Einrichtungen der Stadt Lahr und an die Bürgerinnen und Bürger fließen, vordringlich in die Jugendwohlfahrt, da dies dem ursprünglichen Sinn der Gründungsväter am besten entsprechen würde. Jörg Uffelmann: „Wir möchten das momentan kostenträchtige Liegenschaftsvermögen umschichten und für soziale Zwecke weiterverwenden. Dazu finden bereits Gespräche mit der Bürgerstiftung Lahr statt, um eine gemeinsame, dann auch finanzstärkere Stiftung zu bilden.“

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