„Die Veranstaltung hat ganz klar gezeigt, dass die Menschen sich nach Lebensraum mit Herz sehnen, der alle Annehmlichkeiten modernen Lebens bietet, gleichzeitig aber auch bezahlbar ist“, weiß Rupert Voß, Geschäftsführer der InnZeit Bau GmbH, der im Rahmen seines Vortrages über die Entstehung und Grundpfeiler von „Dahoam im Inntal“ referierte, „von nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten, über attraktive Wohnungen bis hin zur Kinderbetreuung und zur gesundheitlichen Rundumversorgung. Darum dürfen für Projektentwickler hohe Renditen nicht im Vordergrund stehen. Dass unser Konzept auch wirtschaftlich erfolgreich aufgeht und als Vorzeigeprojekt nun auch anderen Gemeinden Inspiration bietet, freut uns sehr.“
Schwierige Entwicklungen am Wohnungsmarkt
Denn der allgemeine Trend ist ein anderer, das wurde bei der Veranstaltung deutlich: Die Konsequenzen früherer Versäumnisse im Bau- und Bodenrecht, längst vergangener Fehlentscheidungen der verschiedenen politischen Ebenen sowie rein wirtschaftliche Interessen vieler Bauunternehmer werden spürbar – und zwar heute. Natascha Kohnen, MdL und Landesvorsitzende der BayernSPD, warnt vor den einseitigen Entwicklungen: „Eine alte Dame, die aufgrund erhöhter Mieten nach Jahrzehnten aus ihrer Wohnung ausziehen muss, Studenten, die sich nicht einmal mehr ein WG-Zimmer leisten können, und Familien, sogar mit Doppeleinkommen, die in den Großstädten keine Wohnung finden – die Beispiele für die fatalen Entwicklungen am Wohnungsmarkt werden immer mehr. In der Politik und auch in den Köpfen vieler Unternehmen muss endlich etwas passieren.“ Um dem zu begegnen – da sind sich Natascha Kohnen und Rupert Voß
einig –, müssen die Gesetze vor allem auch in Bezug auf das Bodenrecht angepasst und Lösungen, wie geförderter Wohnraum oder das Erbbaurecht, verstärkt unterstützt und kommuniziert werden. Nur so können Projektentwickler brache Flächen sinnvoll nutzen und die Diversität sowie das Miteinander aller Generationen in den Städten und Gemeinden aufrechterhalten.
„Dahoam im Inntal“ lebt
Bei der anschließenden Begehung des 16 Hektar großen Areals konnten sich die Teilnehmer selbst davon überzeugen, dass diese Ansätze auch in der Realität funktionieren. Mittlerweile hat sich eine bunte Vielfalt von Lebensgemeinschaften auf dem Areal angesiedelt. Belebte Plätze, blühende Gemeinschaftsgärten und öffentliche Grillplätze zeugen zudem vom harmonischen Zusammenleben der Bewohner des Ortsteils Sägmühle, der sich auch architektonisch harmonisch in den Ort Brannenburg einfügt. Aktuell wird zudem der Bau des Sondergebiets „Betreuung und Pflege“ für Senioren und Menschen mit Behinderung oder Demenz intensiv vorangetrieben. So entstehen bis 2022 nicht nur 300 moderne Wohneinheiten und 35 Sozialwohnungen, sondern auch 121 Pflegeplätze, inklusive 24 Demenzplätzen und drei betreuten Wohngruppen.
Best Practice – ein Quartier mit Vorbildfunktion
Damit schließt sich der Kreis des Mehrgenerationenprojekts „Dahoam im Inntal“, wo an alles gedacht wurde, von der Kinderbetreuung im Montessori-Kinderhaus über die Netzwerkmöglichkeiten der Bewohner bis hin zur individuellen Pflege älterer Menschen. Matthias Jokisch zu dem Quartier in seiner Gemeinde: „Ich bin sehr froh, ‚Dahoam im Inntal‘ schon so lange begleiten und den Fortschritt auf dem Areal sowie bei uns in der Gemeinde hautnah miterleben zu können. Ich würde es sehr begrüßen, wenn auch andere Gemeinden bei zukünftigen Projektentwicklungen Ansätze davon aufgreifen. Dafür hat die Veranstaltung viele Impulse geliefert und Ideen angestoßen – ein voller Erfolg und eine Motivation für weitere spannende Quartiers- und Bauprojekte dieser Art.“
Weitere Informationen zu „Dahoam im Inntal“ sind im Internet unter www.dahoam-im-inntal.de erhältlich. Ein erklärendes Video zum Brannenburger Projekt ist unter youtu.be/I0ixsQuRHxE abrufbar.